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Schnitzelbeat Vol. 3

TRACKLIST

Schnit­zel­beat Vol. 3
READY FOR TAKE OFF
For­got­ten Psy­che­de­lic, Flower Power and Pro­to-Punk arte­facts from Aus­tria
1967–1973

Pro­du­ced by Trash Rock Archi­ves. Com­pi­led by Al Bird Sput­nik. 16 Song-LP out on Diga­to­ne // 20-Song-CD out on Kon­kord.

18

THE HUSH
Giny

(PPG/1971) 3:01

Ende 1968: Als sich die jugend­li­chen Mit­glie­der der Lin­zer For­ma­ti­on The Hush in einer Pfad­fin­der­grup­pe der Pfar­re Christ­kö­nig ken­nen­lern­ten, beschlos­sen sie – ange­spornt durch ihre gemein­sa­me Begeis­te­rung für Beat und Psy­che­de­lic Rock – eine Band ins Leben zu rufen. „Anfangs haben wir viel in unse­rer Pfar­re gespielt. Ganz bana­le Din­ge: Auf­trit­te beim Senio­ren­früh­stück oder beim Tref­fen des Pfarr­ge­mein­de­rats“, erin­nert sich der Hush-Gitar­rist Johann Schalk. Inspi­ra­ti­on für eige­nes Song­ma­te­ri­al lie­fer­te das Pro­gramm von Radio Luxem­bourg, gleich­zei­tig ließ die Band kaum ein Kon­zert ande­rer loka­ler Beat-Bands aus, um sich Akkord­fol­gen und tech­ni­sche Knif­fe abzu­schau­en. Gemein­sam mit ihrem Freund Hubert Bogner­mayr, der etwas spä­ter die Prog Rock-For­ma­ti­on Eela Craig grün­den wür­de, fuhr die Band im Som­mer 1970 sogar nach Lon­don, um den Sound der bri­ti­schen Sze­ne zu erkun­den. Dabei wur­den sie Zeu­gen einer der ers­ten Shows von King Crims­on im Mar­quee Club. „Wir haben grad’ noch für die zwei­te Vor­stel­lung eine Kar­te gekriegt. Und vor’m Mar­quee Club sind drei Häu­ser­blocks wei­ter die Leu­te noch immer ange­stan­den. Ein Wahn­sinns­kon­zert“ ruft sich Hush-Mit­glied Gün­ter Süß ins Gedächt­nis. Zurück in Linz beschloss die Grup­pe eine Sin­gle mit Eigen­kom­po­si­tio­nen auf­zu­neh­men. Die dabei ent­stan­de­ne Ver­öf­fent­li­chung „Future Days / Giny“ wur­de vom befreun­de­ten Pro­du­zen­ten Piet Geri in einer lee­ren Schul­klas­se auf­ge­nom­men und kon­ser­vier­te einen äußerst eigen­stän­di­gen Psy­che­de­lic Rock-Sound, mit dem die Band wohl auch inter­na­tio­nal hät­te reüs­sie­ren kön­nen. Dar­über hin­aus stellt der Ton­trä­ger einen der weni­gen erhal­te­nen Bele­ge für die Exis­tenz einer vita­len Lin­zer Under­ground-Sze­ne in den aus­klin­gen­den 1960er-Jah­ren dar: Ein Zeit­do­ku­ment von hohem Wert, das damals aller­dings nur in einem loka­len Rah­men rezi­piert wur­de. „In unse­rer Kir­che war die Sin­gle ein will­kom­me­nes The­ma“, erhei­tert sich Gitar­rist Johann Schalk. „‚Da schaut’s her, The Hush haben jetzt eine Plat­te gemacht‘. Die Leu­te von der Pfar­re waren gera­de­zu stolz auf uns. Uns, die Buben aus der Pfarr­ju­gend.“