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Schnitzelbeat Vol. 3

TRACKLIST

Schnit­zel­beat Vol. 3
READY FOR TAKE OFF
For­got­ten Psy­che­de­lic, Flower Power and Pro­to-Punk arte­facts from Aus­tria
1967–1973

Pro­du­ced by Trash Rock Archi­ves. Com­pi­led by Al Bird Sput­nik. 16 Song-LP out on Diga­to­ne // 20-Song-CD out on Kon­kord.

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THE BEATNIKS
Fernost

(Polydor/1967) 2:07

Anfang der 1960er-Jah­re als Rock-N-Roll-Com­bo The Rock Five in einer Kärnt­ner Klos­ter­schu­le gegrün­det, über­sie­del­ten die Mit­glie­der der Beat­niks im Jahr 1962 zum Stu­die­ren nach Wien und reani­mier­ten ihre Schü­ler­band, in dem Bestre­ben, sich ein biss­chen etwas dazu­zu­ver­die­nen. Und die Sache lief – sogar bes­ser als ange­nom­men: Im Lau­fe der nächs­ten vier Jah­re spiel­te die For­ma­ti­on hun­der­te Gigs, mehr oder weni­ger über­all, wo man damals in Wien auf­tre­ten konn­te — von der Rot­licht­bar bis zur Nobel-Dis­ko­thek. Nach einer Sin­gle für das Indie-Label Lig­ho­phon („Nata­scha“), wech­sel­ten sie zur eta­blier­ten Plat­ten­fir­ma Poly­dor, die im Jahr 1967 ihre Schla­ger-Beat-Sin­gle „My Aero­pla­ne / Der Floh“ ver­öf­fent­lich­te, die der­ar­tig erfolg­reich war, dass sich die Beat­niks in der Rota­ti­on von Radio Luxem­bourg und sogar mit einem mehr­sei­ti­gen Por­trät im auf­la­gen­star­ken deut­schen Jugend­ma­ga­zin Bra­vo wie­der­fan­den. Die Zeit schien reif für den nächs­ten Schritt und Poly­dor mach­te den Beat­niks den Vor­schlag, ein gan­zes Album mit eige­nem Mate­ri­al zu pro­du­zie­ren – ein Ange­bot, von dem öster­rei­chi­sche Bands die­ser Ära ansons­ten nur träu­men konn­ten. Die Recor­ding Ses­si­on der LP „On a Blue Day“ fand inner­halb weni­ger Tage im Som­mer 1967 im Aus­tro­phon-Stu­dio (im Kel­ler des Wie­ner Kon­zert­hau­ses) statt und eröff­ne­te der Grup­pe die Mög­lich­keit, ihre vol­le musi­ka­li­sche Band­brei­te aus­zu­schöp­fen. Selbst der indi­sche Sitar, der erst vor kur­zem in ihren Besitz gewan­dert war – sie­he Intro-Text – kam bei einem Titel als Lead-Instru­ment zum Ein­satz: „Fern­ost“. Der Song ist ganz schön groo­vy und wur­de sei­ner­zeit von den dienst­ha­ben­den Poly­dor-Pro­du­zen­ten mit einem Intro aus einer Peking-Oper aus­ge­stat­tet, ver­mut­lich um den exo­ti­schen Cha­rak­ter der Num­mer noch zu ver­stär­ken, denn so – oder so ähn­lich – hat man sich psy­che­de­li­sche Musik in öster­rei­chi­schen Auf­nah­me­stu­di­os des Jah­res 1967 wohl vor­ge­stellt.

Die gesam­te Band-Geschich­te der Beat­niks lässt sich in den Liner Notes des Reis­sues „On a blue day“ (LP und CD/Konkord) nach­le­sen.