Releases

Schnitzelbeat Vol. 3

TRACKLIST

Schnit­zel­beat Vol. 3
READY FOR TAKE OFF
For­got­ten Psy­che­de­lic, Flower Power and Pro­to-Punk arte­facts from Aus­tria
1967–1973

Pro­du­ced by Trash Rock Archi­ves. Com­pi­led by Al Bird Sput­nik. 16 Song-LP out on Diga­to­ne // 20-Song-CD out on Kon­kord.

17

HIPPOPOTAMUS
Traffics Ease Thida

(Lesborne/1971) 2:42

Noch ehe sich die klei­ne Wie­ner Plat­ten­fir­ma Les­bor­ne zu einer Heim­stät­te für Volks­mu­sik ent­wi­ckel­te, wid­me­te sie sich in den Anfangs­ta­gen ihres Bestehens ganz der För­de­rung von Ama­teur­bands aus dem loka­len Beat-Under­ground. Einen Beleg die­ser löb­li­chen Initia­ti­ve stellt die Com­pi­la­ti­on-Serie „Pop Made in Aus­tria“ dar, die zahl­rei­chen For­ma­tio­nen erst­mals die Mög­lich­keit gab, ein Auf­nah­me­stu­dio zu besu­chen. Eine von ihnen trug den rät­sel­haf­ten Namen Hipp­o­po­ta­mus und hin­ter­ließ der Nach­welt im Jahr 1971 die kryp­ti­sche Mini-Prog-Mes­se „Traf­fics Ease Thi­da“. Der Song-Text der Num­mer liest sich wie ein abs­trak­tes Gedicht, das ent­lang wohl­klin­gen­der Voka­bel­rei­hen­fol­gen kon­stru­iert wur­de und des­sen Sinn offen­bar kei­ne hohe Bedeu­tung bei­gemes­sen wur­de: „So many years of careful words you hand­led down the line. Some croa­king ravens pick up snow and say good­bye horo­sco­pes“, heißt es da in den wun­der­bar-sku­r­il­len, aus­tro-eng­li­schen Gesangs­pas­sa­gen, die sich mit­un­ter nur schwer dechif­frie­ren las­sen. Musi­ka­lisch wird das Stück mit wuch­ti­gen Orgel-Akkord­fol­gen insze­niert, die ihre Wir­kung nicht ver­feh­len, bis die ver­spiel­te Sound­ku­lis­se von einer pun­ki­gen Fuzz-Gitar­re durch­bro­chen wird, die der Lead-Sän­ger mit gif­ti­gen Vocals unter­füt­tert: „I let you down, I picked you up, I’ll let you down again“. „Traf­fics Ease Thi­da“ stellt einen über­aus ori­gi­nel­len Bei­trag zur Aus­for­mu­lie­rung eines eigen­stän­di­gen öster­rei­chi­schen Psy­che­de­lic Rock-Sounds dar und hät­te sich damals – wie auch heu­te – die Auf­merk­sam­keit eines inter­na­tio­na­len Publi­kums ver­dient. Und völ­lig unnö­tig zu erwäh­nen, dass der Song mit der Rezi­ta­ti­on latei­ni­scher Bibel­ver­se endet.